Gestern arbeitete ich lange an meinem Manuskript. Jedes noch so kleine Zeitfenster nutzte ich aus. Als ich an einer wichtigen Szene schrieb, musste ich in eines der ersten Kapitel hüpfen, um etwas nachzulesen. Dabei bin ich auf die Szene gestoßen, in der der Vater meiner Protagonistin ein Buch liest. Ein Kinderbuch, dass seine Tochter früher so sehr liebte. Es geht um „Lippels Traum“ von Paul Maar. Kennt es jemand von Euch? Paul Maar ist vor allem durch seine Sams-Reihe bekannt. Wer mag das Sams? Gerade die Kinder, die Mitte / Ende der 80er, Anfang der Neunziger in die Grundschule gingen, kamen an diesen Büchern nicht vorbei.

Putzi & Lippel
Da meine Leseliebe erst spät in mir aufkam, habe ich mir Ende der Grundschule noch viel vorlesen lassen. So las mir meine Mama vor dem Einschlafen meine Lieblingsgeschichten vor. So z.B. die Putzi-Bücher von Hildegard Diessel. Die ersten Sätze weiß ich noch heute auswendig: „Eigentlich heißt sie gar nicht Putzi, sondern Petra-Ulrike. Aber diesen Namen mag sie nicht.“ Wenn ich jetzt so drüber nachdenke, wünschte ich, ich hätte diese Bücher noch. Am häufigsten aber haben wir „Lippels Traum“ gelesen.
Worum es bei Lippel geht:
Lippel, der eigentlich Philipp heißt, liest für sein Leben gern, sammelt hingebungsvoll Punkte von Milch- oder Joghurtverpackungen und hat eine Vorliebe für das eingemachte Obst von Frau Jeschke. Lippels Welt ist in Ordnung – bis Lippels Eltern für eine Woche gemeinsam verreisen möchten, ohne Lippel. Frau Jakob, die nun eine Woche für Lippel sorgen soll und nur wenig Verständnis für seine Vorlieben hat, nimmt ihm das neue Buch mit den Erzählungen aus dem Morgenland weg. Lippel ist zunächst erschüttert über den verlorengegangenen Schatz, doch dann beginnt Lippel nachts die Geschichte selbst weiterzuträumen und verwebt darin so manches, was er im Alltag erlebt hat…
Freundschaft, Träume, Fantasie
„Lippels Traum“ ist eine zeitlose, warmherzige und heitere Geschichte für Kinder ab ca. 9. Es ist ein Märchen aus Tausend und einer Nacht und gleichzeitig die Darstellung des Alltags eines Kindes, dass mit einer rassistischen und empathielosen Erwachsenen umgehen muss. Es ist eine Geschichte der Freundschaft, der Träume und Fantasie. Ach ja, Paul Maar hat die Erstauflage selbst illustriert. Jetzt habe ich mein Lieblingskinderbuch in meinem eigenen Werk verewigt und das fühlt sich richtig gut an.
Habt ihr ein Kinderbuch von früher, dass euch bis heute begleitet?
Habt ein schönes Wochenende
Eure Feder
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